Sohn (3,5J) will nicht mehr mit Kita-Freund spielen

Hallo ihr Lieben,
Ich möchte wahrscheinlich einfach nur etwas beruhigt werden und guten Zuspruch bekommen...
Mein Sohn geht seit September 2023 in die Kita. Er hatte in seinen ersten zwei, zweieinhalb Lebensjahren massive Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten, vor allem bei anderen Kindern oft panische Angst, aber auch bei Erwachsenen, selbst bekannte, war er sehr schüchtern bzw ablehnend. Krippeneingewöhnung mit 2 natürlich gescheitert. Die Eingewöhnung im Kindergarten mit 3 Jahren hat er gut gemeistert und fühlt sich auch wohl. Er hat nach einer Weile dann sogar mit anderen Kindern gespielt und vor ein paar Wochen sehr guten Kontakt zu einem fast gleichaltrigen Jungen geknüpft. Mit Quatsch machen, ganz viel Spielen, er wollte ihn dann auch nach Hause einladen, usw.
Dann hat der Junge ihn an seinem 4. Geburtstag bei der Feier im Kindergarten nicht als Sitznachbar ausgewählt und seitdem ist mein Sohn auf Ablehnung. Vielleicht ist das nicht der Grund, er sagt selbst, es sei ihm egal gewesen aber es war das einzig "negative" Ereignis zwischen den beiden. Er möchte sogar nicht mehr in die Kita, weil er nicht will, dass der Junge mit ihm redet oder spielt.
Die Erzieherin meint, es ist vielleicht einfach Ausprobieren und Kontrolle. Mein Sohn lehnt den Jungen in Kiga kategorisch ab, aber sobald der andere Junge sich dann nicht mehr für ihn interessiert, tingelt mein Sohn um ihn rum und beobachtet ihn ganz genau...
Und ich bin so enttäuscht, weil ich so froh war, dass mein Sohn nach diesen schweren 2,5 Jahren endlich Anschluss und sogar einen besten Freund gefunden hatte... er sollte eigentlich sogar auf seinen Kindergeburtstag eingeladen werden, aber seit seiner Ablehnungsphase will der andere Junge ihn natürlich nicht mehr dabei haben... und ich sitz hier und mir laufen deswegen die Tränen, weil es mir so weh tut, dass er sich selbst damit ausgrenzt... was kann ich nur tun? Ich hab echt Angst, dass er es sich damit jetzt verbaut hat und wieder negative Erfahrungen sammelt bzw in diese Schiene rutscht, dass er andere Kinder wieder so krass ablehnt wie damals...

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Übertreibst du nicht ein bißchen?

Eigentlich ist es doch gut, wenn er sich nicht nur auf das eine Kind fixiert, so kann er sich jetzt auch anderen öffnen.

Du schreibst ja, das die Geschichte nur ein paar Wochen anhielt, also die "Freundschaft"...wie wäre es denn dann mit der einafchsten Möglichkeit....dein Kidn hat festegstellt, das es doch nicht so gut passt....aber das kann er ja eben kognitiv noch nicht wirklich greifen. Und eine (auf den ersten Blick passende) Spielkombi nach ein paar Wochen als "beste Freunde" zu deklarieren, puh....das ist schon sehr hoch gegriffen von dir.

"er sollte eigentlich sogar auf seinen Kindergeburtstag eingeladen werden, aber seit seiner Ablehnungsphase will der andere Junge ihn natürlich nicht mehr dabei haben... " den Satz versteh ich nicht, ich denke der Gebutstag des anderen Jungen war schon? Oder meintest du mit "dem Platz neben ihm" die Feier im Kindergarten? Dann würde es Sinn ergeben. Und dein Sohn sagt ja auch, das es ohm egal war, ob er neben ihm saß....warum glaubst du ihm nicht?

Aber ja, dein Kidn lernt jetzt eben Lektionen....Aktion/Reaktion...wer andere doof behandelt, der wird eben nicht zur Feier eingeladen. Das gehört doch zur Entwicklung mit dazu. Auch das ist aber kein Weltuntergang, sondern eher ne Steilvorlage für altersgerechte Gespräche. Und da sehe ich jetzt eben aufgrund deiner Emotionslage eben auch den Teufel im Detail. Solnage du dich nicht ebrihigt hast,m können eben keine guten Gespräche stattfinden...denn du bist ja von deinem Kind enttäuscht....warum auch immer.

Dein Kind hat eben noch Schwierigkeiten bei sozialen Kontakten, das löst sich doch nicht einfach in Luft auf und jetzt beschreitet er eben einen holprigen Weg bei dieser Entwicklung. Dabei braucht er altersgerechte Begleitung, Grenzen und eben auch den Freiraum ,selber entscheiden zu drüfen mit wem er spielen möchte. Und die bekommt er eben von dir und den Erziehern. Also bitte zerbrich dir nicht den Kopf um ungelegte Eier, sortiere dich und fokussiere dich auf die nötige Begleitung, nicht auf die Wertung.

Kurzum, beide Kids sind doch aktuell zufrieden, wenn sie nicht zusammen einen Geburtstag feiern müssen....dein Sohn will nicht, der andere auch nicht mehr.

BTW, dein sohn teilt ganz gut aus, wenn er sich so klar positionieren kann....vielleicht solltest du auch dahingehend mal deine Sichtweise aktualisieren. Ich denke, das negative Erfahrungen ihn zur Zeit doch weiterbringen könnten, als du aktuell glaubst.

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Danke für deine Antwort!

Es ist mir Sicherheit ziemlich übertrieben und richtige Freundschaften entwickeln sich theoretisch auch erst später... rein logisch ist mir das bewusst. Ich hatte nur so Hoffnung, weil sich die zwei für die Zeit so toll verstanden hatten... höchstwahrscheinlich eher mein tiefer Wunsch als der meines Sohnes, dass die beiden DIE Kindergartenfreunde schlechthin werden.

Mit dem Kindergeburtstag, zu dem er hätte eingeladen werden sollen, meinte ich den bei dem Jungen Zuhause. Der ist oder war jetzt vor ein paar Tagen erst... und nachdem mein Sohn sich nach der Geburtstagsfeier des Jungen in Kindergarten so von ihm distanziert hat, wollte der Junge ihn jetzt natürlich nicht mehr dabei haben... irgendwie ja, bin ich enttäuscht, vor allem weil ich die Vorstellung und Vorfreude hatte, dass das der erste Kindergeburtstag wäre, zu dem er eingeladen worden wäre. Das erste Mal "richtig" dazugehören... und das erlebt er jetzt eben nicht... ich merke auch, wie tief der Schmerz der ersten 2,5 Jahre liegt, weil es eine verdammt harte Zeit war... und jetzt dachte ich einfach, wir hätten das hinter uns und es wäre endlich "normal", er würde dazugehören... und jetzt grenzt er sich selbst aus... ich fühl mich vielleicht auch einfach hilflos und hab Sorge, dass es ihn innerlich vielleicht doch traurig macht, dass er nicht neben ihm sitzen durfte und nicht mehr eingeladen wurde. Er hat das mit dem Lügen und Sachen vorspielen nämlich leider schon echt gut raus, sodass es uns ab und an wirklich schwer fällt, zu differenzieren, was wahr ist und was nicht.
Und dadurch kann ich es grad nicht positiv sehen, dass er sich so toll abgrenzen kann und kann einfach nicht glauben, dass er den Jungen wirklich nicht mehr als Spielpartner haben will...

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Ich finde - bitte nicht übelnehmen - dass Du Dir vieeeel zu viele Gedanken machst, zu viel analysierst und zerdenkst. Es sind zwei grad dreijährige Kinder (gut, der eine ist frisch 4 ;-) ), die gerade erst anfangen zu lernen, was Freundschaften sind, wie sie entstehen und verschwinden, wie sich ein "bester Freund" von einem Spielkumpel unterscheidet usw.

Bei uns in der Kita fällt fast jeden Tag der Satz "Du bist nicht mehr mein Freund" oder "Mit Dir spiele ich nie wieder" oder "Ich lad Dich nicht zu meinem Geburtstag ein!" Und am nächsten Tag ist wieder Frieden und alle sind beste Freunde und spielen miteinander.

Meine Tochter ist auch frisch 4. Kam erst vorgestern heim: "Weißt Du, die [beste Freundin] hat gesagt, sie ist nicht mehr meine Freundin." Ich: "Oh, warum denn nicht?" Tochter: "Na weil ich gesagt habe, dass ich älter bin und sie sagt, das stimmt nicht, sie wäre größer. Aber ich bin ja schon 4 und sie 3. Und dann wollte sie nicht mehr mit mir spielen."

Tja nun. Ja, Tochter ist älter, Freundin ist größer. So ist das halt. Spoiler: Heute Morgen - inniges Umarmen, keine Spur von Streit ;-)

Kann es sein, dass Du Deinen Sohn da auch in die falsche Richtung lenkst? So unbewusst. "Na wenn er dich schon nicht neben sich sitzen lässt, dann brauchst du auch nicht mehr mit ihm spielen. Dann merkt er, wie das ist." Wie Du mir so ich Dir. Weißt Du, was ich meine? Oft deuten Eltern da viel mehr rein und vergessen kindliches "Fehlverhalten" nciht so schnell. Eltern können solche Sachen irgendwie sehr persönlich nehmen, obwohl es sie gar nicht betrifft. Kinder hingegen sind meistens nicht besonders lange nachtragend.

Ich hab mir angewöhnt, was ganz Unverbindliches zu antworten. Freundin lädt nicht zum Geburstag ein? "Ach macht nichts, dann gehst Du ein andermal hin". Freundin hat gestänkert. "Nicht schön, verstehe ich. Aber vielleicht hatte [Freundin] schlechte Laune. Die hast Du doch auch ab und zu, Schatz". usw. Also gar nciht auf die Freundschaft eingehen, weder bestärken im "Feindsein" noch groß ermutigen zum Freundsein. Einfach laufen lassen. Die machen das schon. Und wenn es dann ein anderer bester Freund wird, dann ist das so.

Unsere Tochter hing nach dem Wechsel in die Kita NUR mit dem Mädchen zusammen, das mit ihr vorher in der Krippengruppe war und gleichzeitig gewechselt ist. Die beiden waren allerbeste Freundinnen, hingen nur aneinander, ahben morgens vor der Tür aufeinander gewartet. Paar Wochen später schon "brauchten" sie sich nicht mehr als Sicherheit. Jetzt hat jeder eigene Freunde und die beiden ehemals besten Freundinnen gucken sich kaum noch an...

Bearbeitet von lime15
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Freundschaften in dem Alter sind eben nichts, auf das man sich verlassen kann, schon gar nicht nach wenigen Wochen.

Ich würde meine Hoffnung da eher auf das nächste Kindergartenjahr setzen. Letzten Herbst war dein Kind der Neue, diesen Herbst kommen da andere neue, jüngere Kinder, die Anschluss suchen, und dein Kind kennt schon alle Abläufe und kann entspannt ausprobieren, wer zu ihm passt.

Und nicht alle Kinder sind mit 3,5 Jahren schon in der Lage, Freundschaften zu knüpfen. Es kann gut sein, dass sich da bestimmte Fähigkeiten bei deinem Kind erst noch entwickeln müssen.

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Ja, das ist mir eigentlich bewusst, aber ist finden sich halt doch schon zumindest feste Spielpartner.

An das neue Kita-Jahr hatte ich auch schon gedacht, wobei auch unter dem Jahr schon ein paar Kinder von der Krippe hochgewechselt sind.
Und ich habe so meine Zweifel. Bis zu meinem Beschäftigungsverbot im März habe ich in derselben Kita gearbeitet und daher guten Einblick in die Gruppenstrukturen und engen Kontakt mit den Gruppenerzieherinnen. Und es bestehen unter allen Kindern außer dem Jungen und meinem Sohn Freundschaften und feste Spielpartner, die auch nur sehr gering variieren... ich habe irgendwie aktuell keine Hoffnung, dass sich das ändern wird... :-(

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Du machst dir echt zu viele Gedanken.
Meine Tochter (jetzt fast 6) ist auch extrem schüchtern, selbst gegenüber Oma und Opa, "verbaut" sich da auch viel. Eingewöhnung dauerte ewig etc.
Aber es wird.
Inzwischen ist sie bei den Schulanfängern.
Letzte Woche brachte ich sie in die Kita, kurz vor Beginn Morgenkreis, die meisten Kinder schon da, da war sie direkt umringt von 3 Mädels, die alle mit ihr spielen wollten, eine umarmte sie sogar. Vor 2 Jahren war sowas noch undenkbar.

Über P., eigentlich ihre beste Freundin, sagt sie oft, sie ist nicht mehr ihre Freundin, weil die sich dauernd Sachen ausdenkt.
1 Tag später dann aber "Mama, darf P zu uns zum spielen kommen? ".

Unterstütze ihn doch mal, indem du den Jungen (oder jemand anderen) nach dem Kindergarten zu euch zum spielen einlädst oder verabredet euch auf dem Spielplatz.

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Danke, dass macht mir wirklich Hoffnung!!

Wir wollten ihn eigentlich schon eingeladen haben. Das erste Treffen haben sie leider kurzfristig abgesagt und das Nachholtreffen steht noch aus, weil dann Ringelröteln im Kiga waren und mein Immunschutz noch unklar war. Also eigentlich wollte ich es jetzt dann nachholen, aber mein Sohn wollte absolut nicht, als ich ihn danach fragte. Haben jetzt ausgemacht, er schaut morgen mal, wie's im Kiga so ist (er war jetzt über eine Woche nicht wegen den Ringelröteln, geht aber morgen wieder, weil ich nun weiß, dass ich immun bin) und dann frag ich ihn nochmal. Ich wüsste leider keine anderen Kinder, die in Frage kommen außer ein Mädchen, von dem er öfter mal redet. Da seh ich die Mutter aber leider nie... :-( vielleicht hab ich selbst auch einfach Angst davor, dass so ein Spieltreffen dann in die Hose geht, weil ich es nicht gewohnt bin. War bis dato etwas sehr unvorstellbares mit meinem Sohn... die ersten 2,5 Jahre gab es immer pure Eskalation, wenn jemand anderes zu Besuch war oder wir irgendwo waren...

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Doppelt. Sorry.

Bearbeitet von Alver