Kita ruft an - Kind 3;7 kann nicht gebändigt werden

Hallo zusammen 🙋🏽‍♀️
Unser Sohn, 3;7 Jahre alt, hat zur Zeit in der Kita wahnsinnige Schwierigkeiten. Er haut, schubst, wirft Spielzeug, teilweise spuckt oder beißt er auch. Gestern war es so „heftig“, dass ich ihn früher abholen musste, da die Erzieherinnen „ihn nicht bändigen“ konnten. Er ist sprachlich sehr gut entwickelt. Wenn ich ihn frage, warum er die anderen Kinder ärgert, sagt er, weil er es toll findet 🤯 Zu Hause ist es seit etwa einer Woche auch anstrengender, indem er extrem seine Grenzen testet und das Wort NEIN ignoriert. So weit, so Autonomiephase. Aber was tun mit den Situationen in der Kita? Ich kann ihn ja nicht regelmäßig früher abholen. Lösungsvorschläge vonseiten der Kita gab es bisher nicht. Habt ihr eine Idee, wie ich die Situationen mit ihm nachbesprechen kann? Was kann ich machen, damit er wieder angepasster im Kindergarten sein kann? Besten Dank bereits an euch und viele sonnige Grüße ☀️☀️☀️

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Es geht hier ja nicht darum, dass dein Kind "angepasst" sein soll, sondern dass es schlichtweg andere nicht mutwillig verletzt oder Dinge zerstört. Das hat für mich auch nur bedingt mit Autonomiephase zu tun. Im ersten Schritt würde ich gemeinsam mit den Erziehern versuchen herauszufinden in welchen Situationen das auftritt und wie man das künftig vermeiden kann. Gegebenenfalls braucht dein Sohn Unterstützung bei der Impulskontrolle. Dann würde ich mit Büchern und Co das Thema "Gefühle" besprechen. Also wie fühlt er sich in der Situation und wie fühlen sich seine Opfer. Wenn er aus Wut handelt, mit ihm besprechen und üben was er in solchen Situationen tun kann, bevor er andere verletzt.
Und doch, wenn dein Sohn Grenzen der anderen überschreitet und sie verletzt musst du ihn natürlich abholen. Alleine schon um die anderen Kinder zu schützen. Wenn er es wirklich "toll" findet und es nicht macht, weil er nicht weiß wie er mit seinen Emotionen umgehen soll, würde ich das eventuell auch mit einem Kinderpsychologen besprechen.

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Auf jeden Fall würde ich, wenn du ihn früher abholst, an dem Tag nichts mehr stattfinden lassen. Nichts dazu sagen, aber der Rest des Tages ist dann langweilig. Keine Freundebesuche, keine Ausflüge etc. Nur zu Hause rumsitzen und den normalen Tagesablauf haben. Damit es sich für ihn nicht lohnt - ich haue, werde früher abgeholt und dann geht es schön mit Mama noch raus und wir haben Spaß.

Wenn er sprachlich so fit ist - mal fragen, wie es ihm ginge, wenn ein ältere Junge ihn täglich im Kindergarten hauen würde. Wenn er sich nicht wehren könnte. Vermutlich wird es ja so sein, dass die anderen Kinder sich wenig wehren?

Vielleicht auch sagen: Es macht vielleicht Spaß, aber wer immer gehauen wird, will irgendwann nicht mehr mit dem anderen spielen und dann hat man im Kindergarten niemanden mehr zum Spielen. Das wäre doch traurig.

Oder mehr auf die Schiene gehen: Was machst du am liebsten im Kindergarten, mit wem spielst du am liebsten? Kannst du dann, statt zu hauen, da und dorthin gehen und das und das mit dem und dem machen? Oder für dich alleine?

Der andere Punkt ist: Wenn er sprachlich so fit ist, könnte es sein, dass der frustriert ist, weil er mit Sprache nicht bei allen anderen Kindern weiterkommt, mit Hauen aber schon? Also, ist er frustriert, weil er sprachlich so weit voraus ist, dass er nicht mehr immer verstanden wird oder seine Sprache oder die Inhalte vereinfachen muss? Dann wäre es ja vielleicht eine Idee, ihn eher mit Vorschulkindern zusammenzubringen, dort mitzumachen, gefordert zu werden und weniger Frust zu erleben.

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Ich finde den Ansatz gut! Und Mama könnte dann daheim in Ho sogar arbeiten... Ist ja sogar ein guter Grund

Wenn du irgendwo dabei bist und er macht was kaputt oder verletzt andere: tatsächlich 1. schimpfen (nicht verletzend aber so dass er merkt dass war nicht okay - ein einfaches "hey! Nicht hauen!" Sollte reichen) 2 . Die Situation beenden (heimgehen, den Besuch bitten zu gehen, das Spielzeug ist dann weg, ...)

Bearbeitet von Froschkoenigin
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"Und Mama könnte dann daheim in Ho sogar arbeiten... "


Wie kommt man auf die Idee, dass man mit einem 3,5jährigen zuhause zeitgleich arbeiten kann im Homeoffice?

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Klingt fast wie mein Großer, gerade exakt das gleiche Alter. Im Moment hat er einen Tonfall drauf, der ist unter aller Kanone. Er scheint im Schub zu sein oder einen Schub gemacht zu haben. Könnte das Alter dafür sein.
In der Kita geht es gerade scheinbar, aber zu Hause ist er sehr schnell frustriert und rastet wegen Kleinigkeiten aus. Ich muss eigentlich nonstop zwischen ihm und seinem Bruder Streit schlichten. Er ist total gereizt wegen jeder Kleinigkeit.

Also einen Tipp habe ich auch nicht richtig. Ich wollte nur sagen, dass ihr damit nicht allein seid und es vielleicht ein Schub ist.
Ich würde nach dem Abholen zu Hause dann tatsächlich nichts Besonderes machen, nur Langweiliges.

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"Lösungsvorschläge vonseiten der Kita gab es bisher nicht." Hast du denn danach gefragt? Aus meiner Sicht wäre es das Beste, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen würden, d.h. das, was ihr zuhause macht und das, was in der Kita passiert, ineinander greifen, anstatt dass ihr gegeneinander arbeitet.