Angststörung und Geburt

Guten Abend 🙋🏼‍♀️🙂

Gibt es hier vielleicht noch andere Frauen, die eine diagnostizierte Angststörung haben und derzeit mit Ängsten vor der Geburt kämpfen, z.B. Kontrollverlust, Angst vor Panikattacken unter der Geburt usw?

Vielleicht hat die ein oder andere noch ein paar Ratschläge, wie sie damit umgeht?

Dankeschön und liebe Grüße. :)

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Ich habe eine sozialphobie und mache mir jetzt schon Gedanke , was passiert, wenn alle um mich herum laufen im Kreißsaal. Ich nehme deswegen auch nicht an einem Geburtsvorbereitungskurs teil . Und dann muss man sich im Krankenhaus noch ein Zimmer mit jemand fremden teilen, das macht mir noch mehr Angst. Kann sicher nicht schlafen dort.
Habe leider keine Tipps für dich , aber wollte dir nur sagen du bist nicht allein

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Es gibt auch online Geburtsvorbereitungskurse. Und im Krankenhaus kann man, bei Verfügbarkeit, auch Einzel- oder Familienzimmer buchen.

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Huhu,

ich habe auch eine zum Glück gut behandelte Angststörung. Sie kam in der Frühschwangerschaft noch mal gut durch, mit extremen Ängsten vor einem Abgang. Zur Zeit geht es mir gut, die Geburt ist auch noch weit weg gefühlt, ich hoffe, es bleibt gut...

Bist du denn in Therapie? Mir hat es bei den Ängsten am Anfang sehr geholfen mit meiner Therapeutin zu sprechen. Auch, dass sie gesagt hat, dass Ängste in der Schwangerschaft ganz normal sind und längst nicht nur Frauen mit psychischen Erkrankungen treffen.

Ansonsten hilft mir bei Ängsten die Strategie, zu versuchen, mich kognitiv zu distanzieren. Also mir selbst ganz deutlich zu sagen, dass es die Angststörung ist, die da gerade spricht und dass die Dinge, die ich befürchte, wahrscheinlich nicht eintreten. Und dass die Ängste sie auch nicht verhindern können. Sonst halt noch Ablenkung aller Art...

Ich wünsche Dir alles Gute!

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Ja, ich bin in Therapie. :) Ich habe diese Störung nun schon seit ca. 20 Jahren und es gab immer gute und schlechte Zeiten. Während der Schwangerschaft hatte ich die Ängste gute im Griff, evtl. den Hormonen geschuldet? Msn könnte sagen, ich hab mich total gesund gefühlt, was das betrifft :D
Letztes WE hatte ich seit langem wieder eine Panikattacke, auch ziemlich heftig. Mir hilft es sehr, mit meiner Therapeutin und Hebamme zu sprechen. Ich höre viele Meditationen und Affirmationen. Aber gerade, wenn ich abends zur Ruhe komme, holt mich die Angst in letzter Zeit wieder ein 😰 Vielleicht ist das auch ein Stückweit normal, da es meine erste Geburt sein wird und diese nicht mehr in weiter Ferne liegt. Dann kommen Gedanken, wie: Oh Gott, was, wenn ich unter der Geburt eine Panikattacke bekomme, totalen Kontrollverlust erleide und nicht fliehen kann? 🙄 Auch die Angst vor den Schmerzen macht mir zu schaffen. Haben uns aber bereits in der Klinik vorgestellt. Die haben mich sehr beruhigt und mir versichert, dass es keine Situation gibt, auf die sie nicht reagieren können und dass eine PDA (bitte nicht verurteilen) für mich eine gute Option wäre, zumal ich die Schmerzmitteldosierung selbst mit einer Pumpe steuern könnte und somit wieder etwas mehr "Kontrolle" hätte. Ich weiß, Schmerzen gehören zur Geburt dazu und es haben schon viele andere geschafft, aber diese Angstgesanken können echt zermürbend sein. 🙈
Also eigentlich könnte ich mich etwas entspannen, schaffe es tagsüber durch Ablenkung auch ganz gut und dann kommen die Abende. 😰

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Die Aussicht auf eine PDA finde ich bei Angst vor Schmerzen sehr gut und sinnvoll! Werde ich mir denke ich auch offen halten, wenn es bei mir soweit ist...

Vielleicht könntest du mit den Ärzten auch klären, ob es im Fall der Fälle bei einer Panikattacke die Möglichkeit einer einmaligen Bedarfsmedikation gibt. Es gibt Beruhigungsmittel, die nach Kosten-Nutzen-Abwägung auch in der Schwangerschaft recht gut wegkommen - muss ja kein Benzo sein... Wie das unter der Geburt ist, müsste man natürlich erfragen und kommt natürlich auch darauf an, wie deine Erfahrungen mit solchen Medis sind und ob du Vertrauen hast. Müsste ja nicht soweit kommen, aber die Möglichkeit würde evtl. etwas Sicherheit geben - jedenfalls mir...

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Hallöchen 🥰
Ich habe ebenfalls seit 4 Jahren eine diagnostizierte Angst- und Panikstörung. Seit der SS sogar so schlimm dass ich ohne meinen Mann nicht mehr das Haus verlasse.
In einer Woche ist unser ET und mir hat eine Therapie sehr geholfen und beim Geburtsplanungsgespräch in der Klinik offen ansprechen, was deine Ängste sind. Ich werde versuchen ab dem Zeitpunkt wo ich die Klinik betreten werde mich einfach dem Klinikpersonal blind hinzugeben.
Meine Hebamme sagte mir noch, dass sie einige Frauen mit Panikattacken betreut hat die während der Geburt überhaupt keine Zeit mehr für Panikattacken hatten 😂

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Ich wünsche dir erst einmal alles Gute und dass deine Ängste wieder besser werden!
Das ist so schön zu hören! So ähnlich sagte es meine Hebamme auch. :) Dass sie eigentlich noch keine Frau erlebt hat, dir unter der Geburt eine Panikattacke hatte und dass es ansonsten keine Situation gibt, auf die die Klinik nicht reagieren kann. Das hat die Klinik dann auch selbst bestätigt. Dein Gedanke ist wirklich gut. Vielleicht sollte ich mich gedanklich auch auf dieses Loslassen einstellen, der Natur und den Mitarbeitern der Klinik vertrauen. Ach Mensch, unsere Ängste sind schon so ein Thema für sich. Zumal ich nüchtern betrachtet weiß, dass sie nicht wirklich "realistisch" sind. Bis jetzt ist nie das eingetreten, was ich mir in meinen Horrorszenarien ausgemalt hab und das seit fast 20 Jahren. 🙈

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jap!
hab mir eine hebamme gebucht für während der ss, geburt und wochenbett... habe dieser alles ausführlich erklärt, dass sie mich kennt und immer passend reagieren kann. das war in so vielen hinsichten ein tolles gefühl, wenn man weiß, man hat jemanden, der einen wirklich kennt, ernst nimmt und den man immer alles fragen kann ☺️ sonst muss ich auch sagen, das letzte was mir während der geburt in den sinn gekommen wäre, war eine panikattacke 🤣 ich weiß man muss nicht dran denken, damit man eine bekommt aber sprichwörtlich - hatte damit garkeine probleme ☺️

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Hallo,

Ich habe selber viele Ängste und leider unter Emetophobie ( Angst vor Erbrechen).

Die erste Geburt ist prima gelaufen und hatte keine Panikattacken / Übelkeit .

Jetzt bin ich wieder schwanger und in 7 Wochen ist soweit. Diesmal ist iwie meine Panik viel größer als in der ersten Schwangerschaft 😔😔😔

Mit freundlichen Grüßen
beverley

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Eine Gleichgesinnte! Das ist immer gut zu wissen, dass man nicht allein ist! Ich leide auch unter Emetophobie, macht auch den größten Teil meiner Angststörung aus. Deswegen die Gedanken, dass ich so einen Kontrollverlust erleide, dass ich mich einfach übergeben müsste. Das wäre das schlimmste an der ganzen Geburt für mich. Das verstehen leider viele nicht. Vielleicht kann ich dich trotzdem etwas beruhigen: Meine Hebamme (die noch recht jung ist) sagte, dass sie bei über 400 Geburten während der Ausbildung dabei war und sich vielleicht 20 Frauen übergeben mussten. Ich hab die Angst in der Klinik auch angesprochen (habe immer die Befürchtung, nicht ernst genommen zu werden) und die sagten, man könne auch präventiv eine Vomex-Infusion geben und dass es eben wirklich selten vorkommt. Der O-Ton: Essen werden Sie sowieso nicht...
Also anscheinend gibt es nicht so viele Frauen, denen unter der Geburt nach essen ist. Das schlimme ist aber, dass ich evtl. auch vorm Trinken Angst haben werde. 🙈 Da sagten die, wenn ich mich weigere, bekomme ich 500ml Flüssigkeitsinfusionen. Auf kleine Schlucke könnte ich mich einlassen aus jetziger Sicht.

Obwohl ich so beruhigt wurde, denke ich trotzdem, dass ich zu diesen 20 Frauen gehören könnte. Oder dass ich plötzlich Wehen bekomme, nachdem ich gerade gegessen habe. 🙄 Und wie gesagt, dass dann ein totaler Kontrollverlust eintritt. Ach, es ist schon verrückt. Ich klammere mich nun an die Aussagen und muss sagen, dass ich selbst nur 2 Frauen kenne, die sich übergeben mussten. Eine, die hat schon "immer" gekotzt, im Bus und auch einfach so, wenn die kleinste Kleinigkeit war und die andere hat davor Pizza gegessen. 🙈 Also während die Wehen schon in Gang waren. Von anderen höre ich immer, dass denen nicht mal übel war.

Schaue und lese auch keine Geburtsberichte mehr. In fast jedem Bericht wird gesagt, dass sich übergeben wurde und ich frage mich, was stimmt denn nun? Ich versuche, auf meine Hebamme zu vertrauen, aber es gelingt nicht immer.

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Hallo,

Das ist schön zu wissen , dass jemand diese Angst verstehen kann. Sogar mein Mann kann nicht wirklich verstehen und findet so seltsam dass ich solche Angst habe.

Was deine Hebamme sagt , macht auf jeden Fall mut.
Ich kann nur bestätigen. Mir war während der ersten Entbindung gar nicht übel.

Viel Kraft und positives Denken für dich!

Mit freundlichen Grüßen

Beverley

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Warum nicht einfach ein geplanter primärer Kaiserschnitt?

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Weil ich gern normal entbinden möchte und ich vor einem Kaiserschnitt noch mehr Angst habe (bei vollem Bewusstsein dort liegen und Beine nicht spüren, während man aufgeschnitten wird). Das ist für mich keine Option, sondern allein die Vorstellung absoluter Horror. Wenn es natürlich zum Notkaiserschnitt kommen sollte, wäre es so. Aber ich möchte natürlich entbinden. :) Habe sogar besprochen mit der Klinik, dass ein Notkaiserschnitt dann bitte möglichst unter Vollnarkose erfolgen soll. 🙈

Zudem ist ein Kaiserschnitt eine große OP. Das möchte ich nicht freiwillig haben.

Es wird schon alles gut werden. Letztlich freue ich mich unglaublich auf den Kleinen! Habe noch den Tip bekommen, alles zu manifestieren, was ich mit dem Kleinen nach der Geburt machen möchte und sei es nur mit Kinderwagen rauszugehen. Selbst auf die schlaflosen Nächte freue ich mich und er war ein absolutes Wunschkind. Das gibt mir dann doch immer Kraft. :)

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Vielleicht liest du mal auf geburtsrisiken.de

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